Die Oeffinger sind die Besten

  16.04.2022 •     Handball Männer 1
Die Verbandsliga-Handballer des TVOe gewinnen ihr finales Saisonspiel bei der SG Weinstadt mit 33:28 und steigen in die Württemberg-Liga auf. 300 Fans sorgen in Beutelsbach für Heimspiel-Atmosphäre.

Nach der Schlusssirene kannte der Jubel bei den Handballern des TV Oeffingen und ihren rund 300 Fans keine Grenzen mehr. Zuschauer stürmten aufs Feld und herzten die Spieler, die soeben mit dem 33:28-Erfolg gegen die SG Weinstadt den größten Erfolg in der Abteilungsgeschichte perfekt gemacht hatten: den Aufstieg in die Württemberg-Liga. „Ich habe nie daran gezweifelt, dass wir es schaffen“, sagte der Abteilungsleiter Christoph Keller, der sich vor der Auswärtspartie in Beutelsbach denn auch tiefenentspannt gezeigt hatte – und der wegen des finalen Spiels am Donnerstagabend, zu dem die Fans auch mit zwei Reisebussen nach Weinstadt gefahren waren, seinen Urlaub verschoben hatte.

Die Fans, mit Trommeln, Blechblasinstrumenten und Tröten ausgestattet, machten die Sporthalle zu einem Tollhaus und das Auswärtsspiel zu einem Heimspiel. Immer wieder gab es stehende Ovationen, die Ansagen des Hallensprechers waren selten zu verstehen. Schiedsrichterentscheidungen wurden lauthals kommentiert, es wurde mitgefiebert und mitgezittert, gejohlt und gebruddelt. Letzteres taten vor allem die, die einst noch auf dem Großfeld spielten. Am Ende gab es nicht wenige Fans, die mindestens genauso nassgeschwitzt waren, wie die Hauptdarsteller auf dem Feld.

„Das war schon ein emotionales Highlight“, sagte der erfolgreiche Trainer Benjamin Brack, der tags zuvor schon einmal gefeiert hatte: seinen 38. Geburtstag. Siegessicher, sagte er nach dem Spiel und einer Rotweindusche mitten in der Halle, sei er erst zweieinhalb Minuten vor dem Ende gewesen. Da war der TVOe in Überzahl und führte mit 31:27 gegen den Tabellenvierten. Der wollte den Gästen den Aufstieg keinesfalls schenken. Der Weinstädter Julian Linsenmaier spielte gar mit einem gebrochenen Finger. „Der Gegner hat sensationell gespielt und alles gegeben“, sagte Benjamin Brack und zollte seinen ehrlichen Respekt.

Auf Oeffinger Seite ragten aus einer starken Mannschaft drei Spieler im Angriff hervor: Philipp Hohmann, der auf Rückraummitte clever Regie führte, Jakob Jungwirth, der immer wieder die entscheidenden Treffer markierte, und der Kreisläufer Julian Maier. In der Abwehr verdienten sich Simon Bauer und Florian Probst Bestnoten.

Bitter hatte derweil für Stefan Straub der Tag begonnen, an dem das TVOe-Urgestein eigentlich sein letztes Spiel für die erste Mannschaft bestreiten wollte. Sein Coronatest am Morgen war positiv ausgefallen. Co-Trainer Gregor Walz trug deshalb während des Spiels das Trikot mit der Nummer vier von Stefan Straub, der die Partie per Livestream verfolgte – wie 200 andere auch, darunter Rolf Brack. Der Ex-Bundesliga-Coach und Schweizer Nationaltrainer, am Donnerstag auf einer Trainerfortbildung in Berlin weilend, schickte seinem Sohn während der 60 Minuten sieben Whatsapp-Nachrichten mit Tipps und auch Bestärkungen. Die achte und letzte war dann dem Filius persönlich gewidmet: „Herzlichen Glückwunsch, Benni. Alles richtig gemacht. Du bist der Beste.“

TV Oeffingen: Wittke, Rothwein – Jungwirth (8), Hohmann (5), Maier (4), Bürkle (4/4), Lang (3), Bauer (3), Probst (3), Fischer (1), Claren (1), Soika (1), Zoller.

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erstellt von Fellbacher Zeitung (Susanne Degel)

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