Das Spiel der Spiele

  14.04.2022 •     Handball Männer 1
Die Handballer des TV Oeffingen können an diesem Donnerstagabend, 20 Uhr, mit einem Sieg bei der SG Weinstadt in die Württemberg-Liga aufsteigen – es wäre der größte Erfolg der Abteilungsgeschichte.

In der Abteilungsgeschichte der Handballer des TV Oeffingen sind zwei Tage besonders dick vermerkt: Da ist zum einen der 26. Mai 2016 – ein Donnerstag –, als die Mannschaft um den damaligen Trainer Manuel Mühlpointner nach dem 34:25-Sieg gegen die Gäste der HSG Sulzbach-Murrhardt von der Bezirksliga in die Landesliga aufgestiegen ist. Der Abteilungsleiter Christoph Keller, damals auch noch auf dem Feld aktiv, war nach zuvor fünf vergeblichen Anläufen in diesem Jahrtausend überglücklich. „Auf diesen Moment habe ich 20 Jahre gewartet, endlich ist die Mission Aufstieg erfüllt. Es ist ein wunderbares Gefühl“, sagte er vor rund 500 Zuschauern in der Oeffinger Sporthalle, in der umgehend die Feierlichkeiten begannen; sie sollten mehrere Tage andauern. Zum zweiten steht da der 7. März 2020, als das Team um den Coach Pascal Diederich vorzeitig den Sprung in die neu eingeführte Verbandsliga schaffte.

Die sportliche Entwicklung der Handballer in Oeffingen könnte an diesem Donnerstag ihren neuen Höhepunkt erreichen. Von 20 Uhr an gastiert die Mannschaft um den Trainer Benjamin Brack beim Tabellenvierten SG Weinstadt. Die Ausgangslage ist klar: Sollte sie dieses Spiel gewinnen, wird sie in der nächsten Saison in der Württemberg-Liga spielen – so hoch wie noch nie in der Abteilungsgeschichte. „Das ist das Spiel der Spiele“, sagt Benjamin Brack, der die Oeffinger seit Beginn dieser Runde anleitet.

Doch selbst dann, wenn es nicht klappen sollte mit dem erhofften Auswärtssieg, hat der Tabellenführer noch eine Chance. Er müsste sich allerdings bis zum 23. April gedulden und dann auf einen Ausrutscher des punktgleichen Tabellenzweiten SG BBM Bietigheim II bei den sechstplatzierten TSF Ditzingen hoffen.

Vor dieser Saison hatten weder Christoph Keller noch Benjamin Brack damit gerechnet, dass die Oeffinger Handballer den Aufstieg in die Württemberg-Liga in den eigenen Händen haben würden. „Das ging ja schon alles ein bisschen schnell in den vergangenen Jahren“, sagt Christoph Keller, der selbstverständlich auch die höheren logistischen und finanziellen Anforderungen in der fünfthöchsten deutschen Spielklasse im Blick hat. „Wenn es sportlich klappt, kriegen wir das auch gebacken“, sagt er.

Benjamin Brack hat die Mannschaft in dieser Woche wie gewohnt akribisch auf die finale Aufgabe in dieser Saison vorbereitet. „Wir müssen das Tempospiel des Gegners unterbinden und den Kampf annehmen. Wenn wir die Nervosität ablegen und sie in positive Energie umwandeln, können wir nur gewinnen“, sagt der Coach.

Christoph Keller rechnet mit rund 200 Oeffinger Fans, die mit Bussen und Privatfahrzeugen nach Beutelsbach kommen werden. Sie sollen dort in der Sporthalle eine aufstiegsreife Stimmung verbreiten – und nach dem Schlusspfiff der Begegnung möglichst eine Aufstiegsfeier einleiten. So wie damals, am 26. Mai 2016, beim lang ersehnten Sprung in die Landesliga; nur diesmal eben nicht in der heimischen Oeffinger Sporthalle.

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erstellt von Fellbacher Zeitung (Maximilian Hamm)

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